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Wiener Tourismuskonferenz 2022: The Place to be

Auch in diesem Jahr war die Wiener Tourismuskonferenz bestens besucht: Über 300 Gäste wurden vor Ort in der Ariana Event Halle in der Seestadt Aspern gezählt, knapp 200 Zuseher:innen schalteten sich via Livestream zu. Neben innovativen Key Notes internationaler Expert:innen rund um das Thema „Place Making“ informierte Tourismusdirektor Norbert Kettner über aktuelle Kennzahlen der Wiener Tourismuswirtschaft, Aktivitäten des WienTourismus und das bevorstehende Jahresmotto 2023, das der Wiener Weltausstellung 1873 gewidmet ist. Unter dem Motto „Vision & Aufbruch – 150 Jahre Wiener Weltausstellung“ feiert die Stadt ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Zeichen großer urbaner Visionen und beweist damit einmal mehr, dass auch in herausfordernden Zeiten Innovationskraft, Weltoffenheit und Kultur wesentliche Bestandteile der Wiener DNA bleiben. Denn: Wien war, ist und bleibt „The Place to be“. Rund um die Wiener Tourismuskonferenz, durch die das Publikum neuerlich von Moderatorin Sonja Kato geführt wurde, lud der WienTourismus erstmals gemeinsam mit dem 196+ forum Vienna der PKF hospitality group und Museum Booster die Gäste aller drei Veranstaltungen zu insgesamt 13 geführten Stadtspaziergängen ein: WALK & TALK gab interessante Einblicke in Hotels, Shops, Museen und Highlights in der Wiener Seestadt Aspern und schlug eine Brücke zwischen der Hospitality-, der Tourismus- und der Kulturbranche.

Die gesamte Tourismuskonferenz 2022 zum Nachsehen im Stream

In seinem Eingangsstatement dankte Peter Hanke, Amtsführender Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke sowie Präsident des WienTourismus, allen Akteur:innen der Wiener Visitor Economy. Trotz Teuerung habe Wiens Tourismuswirtschaft im bisherigen Jahresverlauf gute Kennzahlen erreicht. Die Pause der Pandemie wurde für Investitionen in Qualität und die Entwicklung des Standorts genutzt, die Bettenkapazität in Wien liege bereits über dem Niveau 2019 – Zuversicht und Optimismus seien somit angebracht. Mit zahlreichen Aktivitäten zur Unterstützung des Tourismus – exemplarisch nannte Hanke den in Summe acht Millionen Euro schweren Vienna Meeting Fund zur Förderung des Tagungstourismus, das Vienna Film Incentive oder ein Sonderbudget zur Reaktivierung des Fernmarktes USA – unterstütze die Stadt nach Kräften ihre Visitor Economy. Bezugnehmend auf Wiens Jahresmotto 2023, das dem Thema 150 Jahre Wiener Weltausstellung gewidmet ist und als Beginn des modernen Städtetourismus zu verstehen sei, bekräftigte Hanke: Wien habe seine Gastgeberrolle in diesen 150 Jahren perfektioniert. Nun sei es von besonderer Bedeutung, mit Innovationskraft und den richtigen Investitionen auch der nächsten Generation weitere Entwicklungsschritte zu ermöglichen.

Markus Grießler, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien sowie Vizepräsident des WienTourismus, bekräftigte, dass es nach zwei fordernden Jahren wichtig sei nach vorne zu schauen. Nicht nur die touristischen Kennzahlen, auch das Preisniveau sei Dank der Voraussicht der Wirtschaftstreibenden stabil geblieben, was den Unternehmen nun auch wirtschaftliches Arbeiten ermögliche. Hotellerie, Gastronomie, Freizeit und Eventwirtschaft hätten im bisherigen Jahresverlauf eine gute Performance hingelegt, für die kommende Ballsaison stünden die Vorzeichen ebenso gut. Er adressierte den derzeitigen Arbeitskräftemangel, der sich als enorme Herausforderung durch sämtliche Branchen ziehe. Mit einer Vielzahl an Bildungsangeboten auch, aber nicht nur im touristischen Bereich versuche die Wirtschaftskammer Wien diesem Mangel gegenzusteuern und zugleich aufzuzeigen, welch Freude und Perspektiven es mit sich bringt in der Wiener Tourismuswirtschaft zu arbeiten. Er dankte jenen Betrieben, die ihre Mitarbeiter:innen durch die Pandemie gehalten und damit ein umso erfolgreicheres Durchstarten möglich gemacht haben.

Helmut Gruber, Vizepräsident der Arbeiterkammer Wien, betonte, dass sich das Thema Fachkräftemangel längst zu einem breiteren Problem entwickelt habe und aufgrund der demographischen Entwicklung vielmehr von einem Arbeitskräftemangel gesprochen werden müsse. Er hob die Bedeutung der Sozialpartnerschaft hervor, die in Wien auch während der Pandemie bestens funktioniert habe und stellte fest, dass es für die Zukunft neue Werkzeuge brauche, um den Nachwuchs weiterhin für den Beruf des Gastgebers in all seinen Formen begeistern zu können. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zur Mitsprache seien wichtig. Es gelte außerdem, Modelle zu entwickeln, mittels derer man den Arbeitnehmer:innen mehr Flexibilität, zugleich aber auch Planbarkeit ermögliche. Letztlich sei aber auch ein Einkommen zum Auskommen notwendig – es gehe um Wertschätzung, die sich auch im Gehalt ausdrückt. Der Teamgedanke sei heutzutage vor allem jungen Menschen besonders wichtig – Fokus auf Weiterentwicklung im Team sei ein weiteres Rezept, wie die Tourismusbranche auch in der Zukunft erfolgreiche Kapitel schreiben könne.

v.l.n.r.: Helmut Gruber (Vizepräsident der Arbeiterkammer Wien), Moderatorin Sonja Kato, Peter Hanke (Amtsführender Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke sowie Präsident des WienTourismus), Norbert Kettner (Geschäftsführer WienTourismus) und Markus Grießler (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien)© WienTourismus/Rainer Fehringer
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Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke bekräftigte, dass Wiens Visitor Economy die vergangenen beiden Jahre für Investitionen in Qualität und die Entwicklung des Standorts genutzt habe und daher mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft blicken könne.© WienTourismus/Rainer Fehringer
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Markus Grießler dankte den zahlreichen Wiener Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen durch die Pandemie gehalten hatten und damit ein umso erfolgreicheres Durchstarten ermöglichen.© WienTourismus/Rainer Fehringer
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Helmut Gruber hob die Bedeutung der Sozialpartnerschaft hervor und stellte fest, dass es für die Zukunft neue Werkzeuge brauche, um den Nachwuchs für den Beruf des Gastgebers begeistern zu können.© WienTourismus/Rainer Fehringer
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2022: Starkes Comeback des Städtetourismus

Tourismusdirektor Norbert Kettner begann seine Präsentation mit einem Rückblick auf 2022, in dem Wiens Tourismus nach zwei herausfordernden Jahren der Pandemie wieder in seine gewohnte Rolle fand und ein beeindruckendes Wachstum hinlegte: Seit April überschritten die Wiener Beherbergungsbetriebe pro Monat wieder die Millionenmarke bei den Nächtigungen, im Juli erreichte der Netto-Nächtigungsumsatz erstmalig wieder sein Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 und die USA haben sich als Wiens stärkster Fernmarkt wieder auf Platz 3 der Nächtigungsstatistik hinter Österreich und Deutschland zurückgemeldet. Das Zimmer- und Bettenangebot in der Destination übertrifft nach Rückgängen im Jahr 2021 bereits sein Niveau 2019. Wichtige Benchmarks für die Meeting-Industry – allen voran das Ranking der International Congress and Convention Association – weisen Wien an weltweiter Top-Position der Tagungsmetropolen aus.

2023: Vision & Aufbruch – 150 Jahre Wiener Weltausstellung

Weiters präsentierte Kettner aktuelle und zukünftige touristische Highlights, die vom WienTourismus dazu geplanten internationalen Marketingtätigkeiten sowie das Motto, unter das der WienTourismus seine Aktivitäten im kommenden Jahr stellt: Vision & Aufbruch – 150 Jahre Wiener Weltausstellung. Auch 2023 geht der WienTourismus in den intensiven Dialog mit Wiens Visitor Economy, um Wien – dessen Entwicklung zu einer innovativen, modernen und zukunftsorientierten Stadt stark von der Wiener Weltausstellung 1873 geprägt wurde – auch im Hier und Jetzt aktiv und kollaborativ zu gestalten.

Place Making: Erlebnisräume mit hoher Lebensqualität

Als internationale:n Gastredner:in konnte der WienTourismus in diesem Jahr Gernot Wagner und Martha Thorne gewinnen. Klimaökonom Gernot Wagner, der an der Columbia Business School zu den Themen Klimarisiken und Klimapolitik forscht, schreibt und lehrt, erklärte in seiner Key Note, dass Städte nicht nur die niedrigsten CO2-Emissionen vorweisen, sondern aufgrund ihrer Effizienz auch ein besonders geeignetes Modell für den Tourismus sind. Martha Thorne, Professorin an der IE School of Architecture and Design in Madrid und ehemalige Direktorin des Pritzker-Preises, forderte in ihrer Rede dazu auf, Tourismus neu zu denken, Marketingmodelle zu kreieren, die über das bloße „Konsumieren“ eines Ortes hinausgehen und eine ganzheitliche Sichtweise ins Zentrum stellen: Besucher:innen, Bewohner:innen und die gastgebende Stadt sollen einen Mehrwert haben.

Im Anschluss an die Vorträge konnten die Gäste mittels eigens programmierter, interaktiver Multimedia-Applikation eine Vision der Stadt und des Tourismus in Wien zeichnen. Mit Besprechung dieser Zukunftsvision endete der offizielle Teil der Wiener Tourismuskonferenz 2022 und begann der gemütliche Ausklang: Neben der Möglichkeit zum Networken konnten die Gäste in der für die Konferenz errichteten Ausstellung von Fotografin Lisa Edi in die Wiener Weltausstellung eintauchen, in der – angelehnt an die Eröffnung der 1. Wiener Hochquellenleitung 1873 – das Thema „Wiener Wasser“ künstlerisch aufgearbeitet wurde.

Sicheres und grünes Meeting

Die Tourismuskonferenz 2022 wurde als hybride Veranstaltung (virtuell via Livestream) sowie Covid-19-konform abgehalten. Nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens wurde die Konferenz als „Green Meeting“ zertifiziert. Neben der klimafreundlichen Planung wurden erstmalig auch alle CO2-Emissionen, die bei der Veranstaltung anfielen und nicht vermieden werden konnten, berechnet und durch Klimaschutzprojekte in Kooperation mit Climate Partner ausgeglichen. Der CO2-Ausgleich erfolgte über ein Klimaschutzprojekt in Uganda, das dem internationalen Verified Carbon Standard (VCS) entspricht, sowie die Initiative „Vitalpin KlimaInvestment“ – Für eine nachhaltige Zukunft im Alpenraum“.

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