Im Rahmen der Vienna Visitor Economy Series starten wir mit dem Aktionsprogramm Barrierefreiheit. Zur strategischen Einordnung: Das Sustainable Tourism Observatory fungiert als Schlüsselinstrument für die Umsetzung der Destinationsstrategie „Optimum Tourism“. Dieses gemeinsame Projekt mit der Wirtschaftskammer Wien und der Stadt Wien (MA 23) orientiert sich am Standard der UN Tourism. In Zusammenarbeit mit den Akteur:innen der Visitor Economy wollen wir Fortschritt messbar machen und Handlungen ableiten, um gemeinsam die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.

Mit dem Sustainable Tourism Observatory können wir Trends rechtzeitig erkennen, Pain Points identifizieren und anschließend gezielt agieren. So wurden bereits sechs Aktionsprogramme ins Leben gerufen. Eines dieser Aktionsprogramme beschäftigt sich mit Barrierefreiheit.

Unser Ziel ist es, Angebote und Services so zu gestalten, dass sie für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind – unabhängig von körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen, Alter oder anderen individuellen Bedürfnissen. Die Nachfrage nach barrierefreien Angeboten wächst stetig. Wir wollen Unsicherheiten und Hemmschwellen abbauen, mehr Sicherheit geben und das Potenzial echter Barrierefreiheit aufzeigen.

Gesellschaftliche Relevanz

Viele unserer Gäste sind jetzt schon auf ein barrierefreies Angebot angewiesen – für sie ist es eine Grundvoraussetzung, um überhaupt reisen zu können. Für viele ist es eine deutliche Erleichterung. (z.B. bei leichten Einschränkungen, temporären Einschränkungen durch Verletzung). Für alle Gäste ist es nutzbar und komfortabel - und auch für Menschen ohne Behinderung in unterschiedlichen Lebenssituationen oft eine Erleichterung (z.B. Familien mit Kinderwagen).

• In Europa leben rund 100 Millionen Menschen mit einer leichten oder schweren Behinderung – also mehr als ein Viertel (27%) der erwachsenen EU-Bürger (über 16 Jahre) ist von Barrieren betroffen.
• Österreich liegt hier noch leicht über dem EU-Schnitt (30%).
• Der Anteil an Menschen mit Behinderung steigt im höheren Alter deutlich. Bei den über 65-Jährigen hat mehr als die Hälfte eine Behinderung (52%). Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Zukünftig wird daher ein immer größer werdender Anteil unserer Gesellschaft betroffen sein. 

Menschen mit Behinderung als Reisende

• Die Zielgruppe für barrierefreies Reisen ist nicht nur groß, sie bietet auch wirtschaftliches Potenzial.
• 70% der Menschen mit Behinderung in der EU sind körperlich und finanziell in der Lage reisen zu können.
• Sie sind loyale Reisende: 80% geben an, sie würden eine Destination wieder besuchen, wenn sie zufrieden waren.
• Sie geben im Schnitt mehr für ihre Reise aus - auch weil sie das aufgrund des Angebots oftmals müssen: je nach Studie zwischen 16 und 30%
• Menschen mit Behinderung reisen meist in Begleitung (im Schnitt mit 1,9 Begleitpersonen).

Wien setzt seit vielen Jahren auf Inklusion – als Stadt und als Tourismusdestination. 

Mit der Strategie „Inklusives Wien 2030“ hat sich die Stadt zum Ziel gesetzt, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Wien zu verbessern. Als Tourismusbranche können wir hierzu einen Beitrag leisten.
Access City Award 2025: Die beachtlichen Fortschritte, die die Stadt Wien bisher bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit gemacht hat, wurden mit dem 1. Platz in einem EU-weiten Wettbewerb ausgezeichnet.

Barrierefreiheit ist kein Zusatz, sondern entscheidend für Erlebnisqualität und internationale Wettbewerbsfähigkeit des Städtetourismus.

Vielen Dank an unsere Speakerinnen von myAbility!

Lena Öllinger gibt Einblick in ihre persönlichen Reiseerlebnisse aus der Perspektive von Menschen mit Behinderung.

Sensibilisierungstrainings – kostenfreies Angebot für die Branche

(in Zusammenarbeit mit Wirtschaftskammer Wien, MA 23 und myAbility)

Katharina Thill zeigt auf, was in den Trainings angeboten wird: Neben theoretischem Wissen liegt der Schwerpunkt auf praktischen Übungen. Alltagssituationen wie Empfang oder Arbeit an der Rezeption werden gemeinsam mit Expert:innen „in eigener Sache“ durchgespielt, um barrierefreies Handeln authentisch zu erproben. Ziel ist es, Betriebe zu befähigen, die Perspektive von Menschen mit Behinderungen einzunehmen, praxisnah zu lernen und so ein offenes, inklusives Serviceumfeld zu schaffen.

Die Workshops finden von Oktober bis Dezember 2025 statt. Persönliche Einladungen ergehen an Direktor:innen und Mitarbeiter:innen in Beherbergungsbetrieben und Mitarbeiter:innen in Museen. Bei Fragen dazu stehen wir gerne unter vves@wien.info zur Verfügung.

Nützliche Links

• Umfangreiche Informationen für Veranstalter:innen zu inklusiver Gestaltung von Meetinglocations, Rahmenprogrammen u.v.m.: meeting.wien.info
• Für Ihre Gäste: Wien barrierefrei
• AKTUELL: neue Videos in Gebärdensprache

Hier finden Sie die Präsentationen von:

• WienTourismus
• myAbility

Zur Aufzeichnung zum Nachsehen und -hören: