Vienna Visitor Economy Forum 2025: Optimum Tourism - COLLABORATION – MORE THAN EVER
Barbara Novak, Präsidentin des WienTourismus und Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales
„Wiens Visitor Economy zeigt nicht nur heuer starke Zahlen – sie blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück, die seit 70 Jahren vom WienTourismus begleitet wird. Mit 5,3 Mrd. Euro Wertschöpfung trägt Wien rund ein Fünftel zur touristischen Gesamtleistung Österreichs bei und ist damit das zweitstärkste Tourismus-Bundesland. Städtetourismus schafft Ganzjahresarbeitsplätze und beweist auch in herausfordernden Zeiten wirtschaftliche Stärke. Gemeinsam entwickeln wir die Visitor Economy weiter und festigen Wiens Rolle als globale Meeting-Destination – für nachhaltiges Wachstum, Innovation, mehr Inklusion und ein wirtschaftlich starkes Wien. Ein herzliches Danke an alle Unternehmer:innen und ihren Mitarbeiter:innen im Wiener Tourismus!“
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Vienna Visitor Economy Forum 2025 - Aftermovie
Nach der Begrüßung durch Moderatorin Arabella Kiesbauer und WienTourismus-CEO Norbert Kettner folgten einleitende Statements von Katharina Weninger, Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin sowie Vizepräsidentin des WienTourismus, die in Vertretung von Präsidentin Novak gekommen war, Helmut Gruber, Vizepräsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien, und Dominic Schmid, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien sowie Vizepräsident des WienTourismus.
Auf die Frage, welche Bedeutung Großveranstaltungen wie der bevorstehende Eurovision Song Contest für Wien haben, sagte Weninger, dass sie nichts anderes als das Herz des Wiener Tourismus darstellen: Wien punkte als professionelle und sichere Stadt und zählte als weltweite Kongress-Metropole Nummer eins allein im Vorjahr über 6.600 Tagungen. Diese seien wichtig für frühzeitige Auslastung und Preisdurchsetzung der Tourismusbetriebe, weswegen sich die Stadt auch nach der Pandemie für die Fortsetzung des Vienna Meeting Funds kommittiert hatte. Bei allen strategischen Überlegungen müsse der Mensch im Mittelpunkt stehen, Qualität vor Quantität Priorität haben und die Tourismusakzeptanz der Bevölkerung ebenso hohen Stellenwert genießen wie das Wohl der Gäste.
Schmid schloss sich der Vorfreude auf den Eurovision Song Contest an: Er biete große Leuchtkraft für Wien, Wertschöpfung und nachhaltiges Handeln gelte es im Vergleich zum vergangenen ESC 2015 noch einmal zu übertreffen, wobei Wien hier vom Verkehrsnetz über die Austragung von Green Meetings bis hin zur Ausstattung der Hotelbetriebe, etwa durch Photovoltaikanlagen, bestens aufgestellt sei. Schmid nahm Bezug auf das kommende Jahresmotto des WienTourismus, das sich voll und ganz dem Thema Kulinarik verschrieben hat: Auch die Wiener Küche sei ein wichtiger Botschafter nach außen, von der Speerspitze, den Sterne- und Hauben-Betrieben, bis hin zu den Spezialisten der vegetarischen Küche, derer sich die Wirtschaftskammer Wien auch im Bereich der Lehre annehme.
Gruber äußerte ebenso seinen Stolz auf Wien und führte ins Treffen, dass Städtetourismus als Ganzjahrestourismus auch auf Beschäftigtenseite für Attraktivität stehe, weil er für Arbeitsplatzsicherheit, Kontinuität, Planbarkeit und damit letztlich Wohlstand sorge. Er begrüßte die auch von Seiten der Gewerkschaft geforderte und unterstützte Neuregelung der Trinkgeldpauschale – sie bedeute Transparenz. Gruber lobte auch das Gesetz zum Tourismusbeschäftigtenfonds, weil es Sorge dafür trage, dass ähnlich der Baubranche nun auch im Bereich der Visitor Economy tätige Menschen Hilfe bekommen, wenn sie in eine Notlage geraten. Beide gesetzlichen Regelungen würden die Branche aufwerten und mit sich bringen, dass Arbeitsplätze im Tourismus noch attraktiver werden und die Branche damit eine positive Entwicklung nehme.
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Keynotes: Wien aus internationaler Perspektive
Jens Südekum analysierte in seiner Keynote „Wohin steuert Europa?“ die wirtschaftlichen Herausforderungen Europas im Spannungsfeld globaler Machtverschiebungen und Investitionsoffensiven. Im Zentrum stand die Frage, ob Europa wirtschaftlich weiter mithalten kann oder ein Abstieg droht. Südekum, der das neue Investitionspaket der deutschen Bundesregierung mitentwickelt hatte - ein Versuch, Wachstum, Transformation und Innovation zu beschleunigen. Er erklärte, welche Auswirkungen die weltwirtschaftliche Gesamtlage auf Deutschland und somit auch den österreichischen Tourismus hat.
In seinem Impulsvortrag „Catalysts for Change“ beleuchtete Sherrif Karamat die Rolle von Business Events und internationalen Kongressen als Impulsgeber für Veränderung: Sie schaffen Räume für Austausch, Wissenstransfer und Innovation, stärken die Attraktivität des Standorts und tragen zur wirtschaftlichen Wertschöpfung bei. Karamat betonte, dass diese Formate nicht nur die Tourismuswirtschaft unterstützen, sondern im Einklang mit den Prinzipien der Wiener Destinationsstrategie „Optimum Tourism“ auch gesellschaftlichen Mehrwert und nachhaltige Entwicklung fördern.
70 Jahre Jubiläum WienTourismus: Vom Fremdenverkehr zur Visitor Economy
Seinen Rückblick auf den Wiener Tourismus im Jahr 2025 samt Ausblick auf das kommende Jahr begann Kettner mit einem Exkurs, der noch weiter zurückführte: Der WienTourismus feiert heuer das 70. Jahr seines Bestehens – und damit ein Jubiläum, das die langjährige Erfolgsgeschichte und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Wiener Tourismus unterstreicht. Am 26. Mai 1955, in der ersten Sitzung des Wiener Gemeinderates nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages, wandte sich der damalige Wiener Bürgermeister Franz Jonas mit einem flammenden Appell an die Freunde Wiens in aller Welt. „Wir bitten Sie, mehr als bisher wieder unsere Gäste zu sein“, sagte er zu einem Zeitpunkt, zu dem Wiens Tourismus an einem völligen Neubeginn stand. Im gleichen Jahr wurde der Wiener Tourismusverband gegründet – mit dem Ziel, Wiens touristische Entwicklung voranzutreiben. Seither sind 70 Jahre vergangen, und Wien zählt heute zu den beliebtesten Tourismusdestinationen der Welt, den Top 10-Tourismusstädten Europas und der globalen Spitze der Kongressmetropolen.
In den sieben Jahrzehnten seines Bestehens hat sich der WienTourismus als eine tragfähige Säule der Wiener Tourismuswirtschaft erwiesen, die heute – breiter gedacht – neben dem Wohl der Gäste gleichberechtigt auch das Wohl der in Wien lebenden und arbeitenden Menschen im Fokus stehen hat und als Visitor Economy gesamtwirtschaftliche Impulse setzt. Das Fundament dieser Säule ist das Wiener Tourismusförderungsgesetz von 1955, das 70 Jahre hindurch vom Grundprinzip her kaum verändert werden musste. Die Aufgaben des WienTourismus sind im Kern unverändert geblieben, im Verlauf der 70 Jahre haben sich lediglich inhaltliche Interpretationen gewandelt und Schwerpunkte verlagert. Mehr denn je gilt es, Tourismus in seiner ökonomischen, ökologischen und sozio-kulturellen Dimension zu denken und in Balance zu halten, manifestiert in Wiens aktueller Visitor Economy Strategie „Optimum Tourism“. Damit Tourismus in Wien jene Erfolgsgeschichte weiterschreibt, die vor 70 Jahren ihren Anfang genommen hat. Besonderes Highlight des Rückblicks waren die Grußworte der ehemaligen Präsident:innen und des ehemaligen Geschäftsführers des WienTourismus, die Kraft ihres Amtes für Wiens touristische Erfolgsgeschichte verantwortlich zeichnen.
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70 Jahre WienTourismus
2025: Nicht immer Rückenwind, aber starke Performance in allen Bereichen
Wien konnte auch 2025 seine gewohnte Stärke halten: Im bisherigen Jahresverlauf (Jänner bis September) verzeichnete der Städtetourismus 14,3 Millionen Nächtigungen (+5% zu 2024). Die Liste der Top-10-Märkte führt Deutschland als Wiens wichtigster Herkunftsmarkt an, gefolgt von Österreich und den USA als stärkster Fernmarkt. Gerade in der 5-Sterne-Hotellerie haben sich die USA als Wiens bedeutendster Herkunftsmarkt etabliert. Der Netto-Nächtigungsumsatz der Wiener Beherbergungsbetriebe machte seit Jahresanfang (bis August) rund 858 Millionen Euro (+3% zu 2024) aus. WienTourismus-Geschäftsführer Norbert Kettner rückte die Bedeutung wesentlicher Aktivitäten der Stadt in den Fokus, die sich im kommenden Jahr unmittelbar auf Wiens Tourismus auswirken: Der Eurovision Song Contest am 16. Mai – die größte Musikshow der Welt mit rund 170 Millionen Zuseher:innen, weitere Großveranstaltungen und Kongresse 2026 sowie die Anpassung der Wiener Ortstaxe. Die strategische Ausrichtung des WienTourismus legt ihren Schwerpunkt künftig auf den Wunschgast, sprich Kulturpublikum, Teilnehmer:innen von Kongressen und Firmentagungen sowie Luxusgäste, das Stärken des Nächtigungsaufkommens im Meetingbereich sowie auf die Balance der Zufriedenheit von Gästen und Bewohner:innen – dies alles in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit inmitten drastischer geopolitischer Veränderungen.
2026 geht Wien-Liebe durch den Magen
Im Rahmen seines Vortrags gab Norbert Kettner einen Ausblick auf das Jahresthema 2026, das den strategischen Fokus des WienTourismus prägt: „Vienna Bites. Küche, Kultur, Charakter“ Kulinarik gewinnt als Reisemotiv weltweit an Bedeutung und zählt – neben Kunst und Kultur – bereits heute zu den Hauptgründen für einen Wien-Besuch. Die Wiener Küche hat dabei ein Alleinstellungsmerkmal: Als einzige Stadt der Welt ist Wien Namensgeberin eines eigenständigen Speisenstils, geprägt von den vielfältigen Einflüssen der ehemaligen Donaumonarchie. 2026 rückt Wien nicht nur Klassiker ins Rampenlicht, sondern auch Themen wie Nachhaltigkeit (From Nose to Tail), Eigenanbau und kurze Lieferwege sowie die Rolle von Frauen in der Gastronomie. Das Wiener Beisl zeigt sich zeitgemäß mit innovativen vegetarischen Angeboten und unterstreicht, dass Kulinarik nicht nur Genuss bedeutet, sondern ein ebenso starkes Argument für eine Reise nach Wien darstellt.
Starke Impulse: Von Inklusion bis Innovation
Erstmalig bot das Vienna Visitor Economy Forum bereits am Nachmittag drei Fokus Sessions, in denen Expert:innen zentrale Themen beleuchteten: Unter dem Titel Vienna for All – Barrierefreiheit ging es um den Perspektivenwechsel für ein inklusives Erlebnis: Barrierefreiheit ist eines der Aktionsprogramme der Wiener Destinationsstrategie „Optimum Tourism“ und soll die Stadt für Gäste mit unterschiedlichen Bedürfnissen noch zugänglicher machen, samt positiver Effekte für die Stadtbevölkerung. Die zweite Session, Vienna Impact Stories – Good Growth, Collaboration, Legacy, widmete sich der Bedeutung von Zusammenarbeit mit internationalen Stakeholdern für nachhaltiges Wachstum, welche bleibende Wirkung Meetings auf die Stadt haben und welchen Nutzen sie für die lokale Bevölkerung bringen. Waltz into Space – Behind the Scenes lieferte einen Blick hinter die Kulissen der heurigen WienTourismus-Kampagne, die den Donauwalzer anlässlich des 200. Geburtstags von Johann Strauss Sohn ins Weltall schickte. Diskutiert wurde, wie die Idee entstand, welch große Relevanz Kooperationen mit Partner:innen haben und welch globale Resonanz solch mutige Aktionen für die Destination Wien bedeuten.
Genussvolles, grünes und soziales Branchentreffen
Nach dem offiziellen Teil des Vienna Visitor Economy Forums begann der gemütliche Ausklang: Die Gäste nutzten die Gelegenheit zum Networking und erhielten zugleich einen kulinarischen Vorgeschmack auf das Themenjahr 2026: Eine „Vienna Bites“-Buffetstation bot Verkostungen fermentierter Spezialitäten von Augora Fermente – einer Kombination aus Greisslerei und Restaurant, die lokal produzierte, fermentierte Lebensmittel verkauft und in ihrem eigenen Lokal kreative Gerichte daraus zubereitet. Auch 2025 wurde das Event nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens als „Green Meeting“ zertifiziert und zusätzlich wurde eine Spende an die Wiener Volkshilfe übergeben.
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