Wien-Presse-Info – Dezember 2025 Jahreswechsel auf Wienerisch
In Wien wird der 31. Dezember meist mit Familie oder Freund:innen verbracht. Einige suchen die Ruhe zu Hause, manche den Trubel in der Stadt bei eleganten Galas, Partys in Clubs oder Open-Air rund um den Stephansplatz. Eine nette Tradition ist es, kleine Glücksbringer wie Kleeblätter, Rauchfangkehrer, Hufeisen, Goldmünzen, Fliegenpilze oder auch Schweine an die Liebsten zu verschenken. Diese sind in der Weihnachtszeit überall auf Wintermärkten zu finden. Teilweise sind diese essbar und aus Schokolade oder Marzipan.
Der Brauch des Bleigießens verspricht einen Ausblick auf das kommende Jahr. Schon im antiken Rom wurden kleine Figuren über einer Flamme auf einem Löffel geschmolzen. Diese waren aus Blei, heute sind sie aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen beispielsweise aus Wachs. Sobald sich die Figur vollständig aufgelöst hat, wird die Flüssigkeit ruckartig in kaltes Wasser gekippt, in dem das heiße Material wieder erstarrt. Die so entstehende Form lässt sich nun als diverse Symbole und Gegenstände interpretieren, die wiederum für eine bestimmte Zukunft stehen. Interpretiert wird entweder das abstrakte Gebilde selbst oder sein Schatten im Kerzenlicht.
Um Mitternacht
Kurz vor Mitternacht wird üblicherweise Sekt vorbereitet, damit rechtzeitig nach dem sekundengenauen Countdown um 00:00 Uhr gemeinsam angestoßen werden kann. Gewünscht wird in Wien „Prosit Neujahr“.
Pünktlich zum Jahreswechsel läutet im Nordturm des Wiener Stephansdoms eine ganz besondere Glocke: die „Pummerin“. Der Name leitet sich vom tiefen, „pummernden“ Schlagton ab. Sie ist mit mehr als 21 Tonnen die größte und schwerste Kirchenglocke Österreichs – und eine der größten weltweit. Zu hören ist sie nur an hohen Festtagen und zu besonderen Ereignissen wie etwa der Papstwahl. 2026 feiert die Pummerin ihren 75. Geburtstag. Sie wurde 1951 im oberösterreichischen St. Florian gegossen, nachdem die alte Glocke bei einem großen Brand 1945 abgestürzt und zerbrochen war. Die „Alte Pummerin“ wurde 1711 aus zurückgelassenen Kanonen der zweiten Wiener Türkenbelagerung hergestellt. Die Trümmerteile wurden auch für die neue Glocke wiederverwendet. Deswegen – und wegen des Neugusses in der Nachkriegszeit – gilt die Pummerin auch heute noch als Symbol für Frieden und Freiheit.
Das Läuten zu Silvester am Stephansplatz – eine Station des Silvesterpfads, der zwei Kilometer langen Silvestermeile durch die Wiener Innenstadt – ist ein besonderes Erlebnis. Der Österreichische Rundfunk überträgt die Pummerin traditionell zu Mitternacht landesweit. Gleich gefolgt von einem der berühmtesten Werke der klassischen Musik: dem Walzer „An der schönen blauen Donau“, kurz Donauwalzer, von Johann Strauss Sohn. In Wien wird das neue Jahr also tanzend im Dreivierteltakt eingeläutet.
Silvester- und Neujahrskonzerte
Rund um den Jahreswechsel finden besonders viele Konzerte in Wien statt. Das berühmteste ist das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Es beginnt am 1. Jänner 2026 um 11:15 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Ein jährlich wechselndes Programm mit Schwerpunkt auf der Musik der Strauss-Zeit im 19. Jahrhundert wird mit zwei traditionellen Zugaben abgeschlossen: dem „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauss Vater und dem Donauwalzer. 2026 wird der Kanadier Yannick Nézet-Séguin dirigieren. Bei der Live-Übertragung sind rund 50 Millionen Zuseher:innen in über 90 Ländern mit dabei. Die Tickets werden aufgrund der riesigen Nachfrage Jahr für Jahr weltweit verlost.
Deswegen verfolgt der Großteil der Wiener:innen das Konzert entweder vom Sofa aus oder auch beim Open-Air-Public-Viewing in atemberaubender Kulisse am Stephansplatz oder vor dem Riesenrad im Wiener Prater. Das Museum für angewandte Kunst – MAK lädt am 1. Jänner 2026 erstmals zu einer Watch-Party ein, da hier (und in der Wiener Hofburg) die Balletteinlagen des Wiener Staatsballetts gedreht wurden. Diese werden in der TV-Übertragung des Neujahrskonzert gezeigt - begleitend zu den beiden Werken von Johann Strauss Sohn „Walzer Rosen aus dem Süden“ und „Diplomatenpolka“.
Auch einige andere Konzerte stehen jedes Jahr um diese Zeit auf den Spielplänen der Wiener Bühnen – und deren Tickets sind einfacher zu ergattern als jene fürs Neujahrskonzert. Die Wiener Symphoniker spielen seit genau 50 Jahren Beethovens eindrucksvolle Symphonie Nr. 9 im Wiener Konzerthaus (30.12., 31.12. und 1. 1.). Im Ehrbarsaal findet am 1. Jänner 2026 bereits zum dritten Mal das Neujahrskonzert der Komponist:innen statt.
„Die Fledermaus“, die berühmteste Operette der Welt, ist ein weiterer Fixpunkt rund um Silvester. Sowohl die Wiener Staatsoper (31.12.2025, 3.1. und 6.1.2026) als auch die Volksoper Wien (31.12.2025 und 1.1.2026) führen das Meisterwerk von Johann Strauss Sohn auf. Seit 1900 steht sie fast immer auf dem Neujahrs-Spielplan diverser Musiktheater.
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Geläut der Pummerin
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