Blinde Person geht mit einem Blindenstock vor der Wiener Karlskirche am Blindenleitsystem entlang

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Warum Barrierefreiheit die Destination zukunftssicher macht

Was hat Tourismus mit Inklusion zu tun?

Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir: Eine Stadt, die für Bewohner:innen attraktiv ist, zieht auch Besucher:innen an – und umgekehrt: Wenn es uns als Gastgeber:innen gelingt, Wien für Gäste mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen attraktiv und zugänglich zu machen, können wir auch wertvolle Erkenntnisse für eine noch inklusivere Gestaltung der Stadt gewinnen. Wien bekennt sich zu einer gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben, unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Hintergründen. Indem wir auf Barrierefreiheit setzen, wollen wir nicht nur eine loyale und wachsende Zielgruppe ansprechen, sondern auch einen Beitrag zu den Zielen der Stadt leisten, wie sie etwa in der Strategie „Inklusives Wien 2030“ formuliert werden.

Eine wachsende Zielgruppe

Die gute Nachricht: Wir leben länger und bleiben bis ins hohe Alter mobil. Erhebungen zeigen jedoch, dass der Anteil an Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung im höheren Alter deutlich steigt. Allein in der EU leben aktuell über 100 Millionen Menschen mit einer Behinderung [1] - eine wachsende Gruppe, für die insbesondere Städte attraktive Reiseziele sein können, wenn sie in Barrierefreiheit investieren. Bei den über 65-Jährigen ist laut einer Eurostat-Erhebung fast die Hälfte von einer Behinderung betroffen. Barrierefreiheit ist somit nicht nur gesellschaftlich essenziell, sondern auch wirtschaftlich relevant – sie steigert die Gästezufriedenheit, verbessert das Image von Betrieben und erhöht die Angebotsqualität für Besucher:innen und Bewohner:innen zugleich.

[1] Disability in the EU - Europäischer RatGemeint sind damit alle Personen, die langfristig von Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten aufgrund von Gesundheitsproblemen betroffen sind. In Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren können diese Einschränkungen ihre volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft auf der Grundlage der Gleichberechtigung mit anderen behindern. 

Wien setzt neue Maßstäbe

Wien wurde 2025 mit dem Access City Award der Europäischen Kommission ausgezeichnet und ist damit internationale Vorzeigestadt für gelebte Inklusion und Teilhabe. Investitionen in niederschwellige Mobilität, taktile Orientierungshilfen, akustische Ampelanlagen und barrierefreie Haltestellen ermöglichen einfache und sichere Fortbewegung für Menschen mit Behinderung in der Destination. 

Mit dem Aktionsprogramm Barrierefreiheit wollen wir Betriebe dabei unterstützen, ebenfalls inklusiver zu werden und Barrieren abzubauen. Dabei geht es nicht nur darum, die gesetzlichen Normen zu erfüllen, sondern auch Angebote zu entwickeln, die für möglichst viele alte und neue Zielgruppen zugänglich sind. Beginnen wollen wir mit Kernbereichen der Visitor Economy - Beherbergungsbetrieben und Kultureinrichtungen - und damit, Bewusstsein für Barrieren zu schaffen. Der Umgang mit Menschen mit Behinderung kann für Angestellte in Hotelbetrieben herausfordernd sein. Nicht jede:r hat Berührungspunkte mit dem Thema, und fehlende Erfahrung kann Unsicherheit erzeugen. Zudem gibt es eine große Vielfalt an Behinderungen – ein allgemeingültiges Konzept existiert nicht. Gemeinsam mit den Partner:innen, der Wirtschaftskammer Wien und der Stadt Wien, wollen wir daher durch gezielte Schulungen hier unterstützen und Mitarbeiter:innen und Entscheidungsträger:innen für die wichtigsten Aspekte sensibilisieren. 

 

 

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