Weintraubenblaetter im Sonnenschein©WienTourismusPeter Rigaud

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Raus aus Gas: Energieeffizienz und Umstieg auf erneuerbare Energien - Perspektiven für die Visitor Economy

In diesem Format geben wir gemeinsam mit UIV Urban Innovation Vienna, der Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien, einen Überblick über Maßnahmen zur Energieeffizienz und Dekarbonisierung in Betrieben der Visitor Economy. Wie können wir gleichbleibende Qualität z.B. bei Temperatur, Beleuchtung oder Belüftung mit möglichst geringerem Energieeinsatz erreichen und diesen möglichst ohne fossile Energieträger decken?

Zu Beginn wurden die Teilnehmer:innen nach den Gegebenheiten in deren Betrieben gefragt. Dabei zeigte sich, dass nach wie vor etwa gut die Hälfte Erdgas zum Heizen nutzt, dass aber auch bereits bei etwa einem Drittel Wärmepumpe bzw. Photovoltaik in Betrieb sind. Bei gut einem Drittel der antwortenden Betriebe ist Photovoltaik geplant oder in Diskussion und bei einem Fünftel Solarthermie (Auszug aus der Umfrage).

In Hotels etwa verursachen Heizung und Warmwasser den größten Energieverbrauch, die Kühlung wird voraussichtlich in vielen Unternehmen an Bedeutung gewinnen. Durch gezielte Maßnahmen sind Einsparungen möglich.

Diese Maßnahmen können sein:

  • Sofortmaßnahmen wie Prüfen und Optimieren des Betriebs bestehender Anlagen

  • Verhaltensmaßnahmen, die Mitarbeitende und – soweit möglich – auch Gäste einbeziehen

  • Investive Maßnahmen, z. B. Gebäudesanierungen, Beleuchtungsumstellung auf LED oder Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, idealerweise geplant auf Basis eines gesamtheitlichen Energiekonzepts

In der Präsentation werden konkrete Maßnahmen und Beispiele im Zusammenhang mit Heizungsumstellungen, thermischen Sanierungen und Sommertauglichkeit (Verschattung, Begrünung, Entsiegelung) gezeigt.

Zudem wird auf die Vielzahl an Förder- und Beratungsangeboten hingewiesen, die Unternehmen bei der Vorbereitung und Umsetzung unterstützen.

Danke an unsere Speaker:innen!

Geringe Investitionen, hohe Wirkung - Lastganganalyse und Haustechnikoptimierung als Einstiegsmaßnahmen mit großem Einsparpotenzial:
Georg Benke (e7 energy innovation & engineering GmbH) erklärt, wie man mit vergleichsweise geringem Aufwand und ohne große Investitionen Energieeffizienzpotenziale findet, indem man vorhandene Daten und Technik besser nutzt. Ein Schlüsselinstrument ist der Smartmeter, der den Stromverbrauch alle 15 Minuten erfasst und so detaillierte Verbrauchsmuster liefert. Diese Daten sind kostenlos über den Netzbetreiber verfügbar und helfen, durch grafische Aufbereitung Schwachstellen im Gebäude zu identifizieren. Zudem wird die Gebäudeleittechnik (GLT) genutzt, die oft schon lange installiert ist, aber nicht immer optimal eingestellt oder kontrolliert wird. Durch eine Überprüfung der angezeigten Werte erkennt man leicht Fehler. Mit besserer Programmierung dieser Anlagen können häufig ohne Komfortverlust bis zu 20 % der Energiekosten eingespart werden. Der Fokus liegt auf der Optimierung der bestehenden Gebäudeleittechnik durch einfache Einstellungen und kleinere Reparaturen, statt großer Investitionen.

Erfahrungsbericht von Roman Mayrhofer (Hotel Der Wilhelmshof) - Energieeffizienz und Heizungsumstellung in der Praxis:
Das Hotel besteht seit den 1950er Jahren. Bei Renovierungen wurde stets auf Dämmung und Energieeffizienz geachtet. Die Energieversorgung erfolgt CO₂-neutral durch eine Grundwasser-Wärmepumpe und eine Solarthermieanlage, ergänzt durch 100% erneuerbaren Strom. Das Heizsystem nutzt Fußbodenheizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturen und arbeitet hocheffizient. Statt früherer Klimaanlagen mit hohem Stromverbrauch nutzt man heute eine wassergeführte Kühlung mit Grundwassertemperatur, was den Energiebedarf stark reduziert und den Einsatz von umweltschädlichen Kältemitteln vermeidet. Durch diese Maßnahmen spart das Hotel jährlich ca. 120 bis 130 Tonnen CO₂ ein, reduziert die Betriebskosten um mindestens 50% und macht sich unabhängig von Gas. Aktuell wird das Heiz- und Kühlsystem im Zuge von Erweiterungen auf weitere benachbarte Gebäude ausgeweitet.

Für nähere Informationen und individuelle Beratungsangebote wenden Sie sich bitte an:

Hier finden Sie die Präsentationen von:

Zur Aufzeichnung zum Nachsehen und -hören: