Wien-Presse-Info – März 2024 Jubiläumsjahr „Schönberg 150“: Eine Ikone der musikalischen Moderne feiert Geburtstag
Wien gilt als die Hauptstadt der Moderne, musikalisch verkörpert durch Arnold Schönbergs revolutionäre Klangwelt. Schönberg (13.9.1874, Wien – 13.7.1951, Los Angeles) ist der Wegbereiter der Moderne, seine Kompositionen entführten schon seine Zeitgenoss:innen in entlegene Sphären. Seine Musik und ethische Haltung zur Kunst sind von ungebrochener Relevanz im Heute. Als ebenso wachsamer wie kompromissloser Mitgestalter seiner Epoche wurde er zur Ikone eines Jahrhunderts. Schönberg war ein Universalkünstler: Komponist, Schriftsteller, Lehrer, Theoretiker, Maler, Erfinder, Leitfigur der Wiener Schule, Begründer der Zwölftonmethode, Elementarereignis der Musikgeschichte nach 1900.
„Schönberg 150“ – kuratiert vom Arnold Schönberg Center und Wien Modern
In Wien wird sein Jubiläum mit einem dichten Programm gefeiert. Viele wichtige Wiener Kulturinstitutionen beziehen sich 2024 programmatisch auf Schönberg, was ermöglicht, tief in das Werk und das Denken des Komponisten einzutauchen. Als Koordinator des Jubiläumsjahres „Schönberg 150“ fungieren das Arnold Schönberg Center und Wien Modern, das größte österreichische Festival neuer Musik.
Das Arnold Schönberg Center verwaltet den Nachlass des Begründers der Zwölftonmusik. Das frei zugängliche Archiv umfasst 20.000 Musik- und Textmanuskriptseiten sowie Tagebücher, Konzertprogramme, Instrumente und vieles mehr. Unter den 3.500 Fotografien: Man Rays Schönberg-Portrait, Aufnahmen mit Alban Berg, Anton Webern, Albert Einstein und Charlie Chaplin. In diesem lebendigen Vermittlungs- und Kulturzentrum können Musikfreund:innen Schönberg, seine Ideen und sein Schaffen kennenlernen. Spezielle Schönbergianer:innen, Wissenschaftler:innen und Forscher:innen finden eine einzigartige Fülle an Musikmanuskripten, Schriften, Korrespondenz und wissenschaftlichen Materialien.
Nuria Schoenberg Nono, Tochter des Jubilars und Präsidentin der Arnold Schönberg Center Privatstiftung in Wien:
„Es ist mir und der Familie eine große Freude, dass zum Jubiläum des 150. Geburtstags von Arnold Schönberg das Werk meines Vaters an vielen unterschiedlichen Orten zu hören sein wird. Er hat durch seine Musik immer seine Emotionen ausgedrückt und sah sie als Evolution und nicht als Revolution. Ich wünsche allen Künstlerinnen und Künstlern und dem Publikum viele eindrucksvolle Aufführungen.“
Programmhighlights bis Juni 2024
„Schönberg 150“ umfasst zahlreiche musikalische Bühnenprogramme, Lesungen, Events, internationale Meisterklassen und vermittelnde Workshops: 26 Institutionen und Partner:innen tragen allein in der ersten Jahreshälfte mit 129 Veranstaltungen zum Jubiläum bei.
Musikalische Höhepunkte sind ein Schönberg-Schwerpunkt im Musikverein Wien, Konzerte und Performances im Wiener Konzerthaus und an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Das MusikTheater an der Wien kündigt am 26. April 2024 an einer spannenden Location, einem revitalisierten spätklassizistisch-historistischen Gebäude namens „Reaktor“ im 17. Wiener Bezirk, einen sinnlich-verrückten Abend unter Mitwirkung des Arnold Schoenberg Chors an, betitelt „Freitag, der Dreizehnte“. Angeblich litt Schönberg an Triskaidekaphobie, der Angst vor der Zahl 13. Er wurde am 13. September 1874 geboren und starb tatsächlich am Freitag, den 13. Juli 1951, im Alter von 76 Jahren.
Drei Ausstellungen präsentieren Schönberg 2024: Im Schönberg Center sind „Arnold Schönberg & Karl Kraus“ (17.1.-10.5.2024) und „Mit Schönberg Liebe hören“ (29.5.2024-14.2.2025) zu sehen, die dritte Schau „Triangel der Wiener Tradition“ läuft im Exilarte Zentrum der mdw (5.3.-20.12.2024).
Das Festival Wien Modern – höchst erfolgreich mit rund 30.000 Besucher:innen in der 36. Festivalausgabe 2023 – hat ausgewählte Künstler:innen gebeten, sich 2024 pointiert mit Schönberg auseinanderzusetzen. Den Anfang macht ab dem Frühjahr der Pianist Marino Formenti: Er ist mit einem Klavier, einem Mikrofon und einer Kamera im öffentlichen Raum unterwegs ist, um einen berühmten Wunsch von Arnold Schönberg aktuell zu überprüfen: „ … dass man meine Melodien kennt und nachpfeift“. Im November rücken beim eigentlichen Festival Wien Modern zeitgenössische Perspektiven in den Vordergrund.
Die Wiener Festwochen haben die „Akademie Zweite Moderne“ gegründet, eine globale Komponistinnen-Plattform mit dem Ziel, den Werkanteil von Komponistinnen bei Bühnenaufführungen zu erhöhen. Für jede der vergessenen oder ungehörten 50 Kompositionsschülerinnen Schönbergs laden die Wiener Festwochen von 2024 bis 2029 jährlich zehn Komponistinnen der Gegenwart aus der ganzen Welt ein. Am 8. und 9. Juni 2024 präsentieren die ersten ihre Werke, aufgeführt vom Klangforum Wien. Nuria Schoenberg Nono hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.
Zum Schönberg-Jubiläum erscheint am 10. April 2024 das umfassende „Schönberg-Handbuch“, das im Arnold Schönberg Center vorgestellt wird.
Den Abschluss des ersten Halbjahres bilden die Sommerkonzerte der Superar Schulchöre im MuTh am 4. und 5. Juni.
Infos & Programm:
www.schoenberg150.at - auch mit der Jubiläumsbroschüre, die das Programm der ersten Jahreshälfte 2024 umfasst, sowie mit Wegweiser zu Schönberg-Veranstaltungen weltweit, Werkeinführungen, Fotos, einem Schönberg-Steckbrief und dem Kurzfilm „Arnold Schönberg – Wer ich bin“.
Unter den Institutionen von „Schönberg 150“:
Arnold Schönberg Center / Bildungsdirektion für Wien / Exilarte Zentrum der mdw / KlangBildKlang / Kunstraumarcade / mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien / Mödlinger Künstlerbund / MusikTheater an der Wien / Musikverein Wien / ORF Ö1 / ORF RadioKulturhaus / PodiumFestival / RSO Wien / Staatstheater Augsburg / Superar / Wiener Festwochen / Wiener Konzerthaus / Wiener Philharmoniker / Wiener Staatsoper / Wiener Symphoniker / Wiener Volkshochschulen / Wien Modern / Wir sind Wien.Festival / Yale University School of Music
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