WienTourismus

Interview mit Astrid Dickinger, Modul University Vienna

Corona hat vielen Menschen, die eine Tourismusausbildung angestrebt hatten, verunsichert. Warum empfehlen Sie im Jahr 2023, auf dem Weg aus der Pandemie, diesen Ausbildungsweg doch einzuschlagen?

Wer in der Tourismusbranche arbeiten möchte, hat mit einem einschlägigen Bachelor- oder Masterstudium die besten Voraussetzungen. Expert:innen für Tourismusmanagement sind überaus gefragt und haben nach wie vor aussichtsreiche Karrierechancen. Sowohl die Tourismusbranche als auch der Dienstleistungssektor generell sind wichtige Wachstumsbranchen der Zukunft. Das bedeutet, dass es auch künftig gerade in diesen Bereichen ein großes Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen geben wird. Die Menschen möchten wieder reisen und ihre Freizeit genießen – insbesondere auf dem Weg aus der Pandemie.

Welche Menschen braucht es im Tourismus? Welche Eigenschaften sollten Studierende mitbringen für einen Beruf in dieser Branche?

Bei vielen Tätigkeitsbereichen im Tourismus steht der Kundenkontakt im Mittelpunkt. Somit bieten ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten, Kundenorientierung und Freude im Umgang mit Menschen eine gute Ausgangsbasis. Natürlich sind auch analytische Fähigkeiten, Einsatzfreude, Lernbereitschaft, Teamfähigkeit, und Problemlösungskompetenzen wichtige Eigenschaften für künftige Arbeits- und Führungskräfte im Tourismus. Sehr gute Englischkenntnisse sowie weitere Fremdsprachen sind selbstverständlich von Vorteil. Gepaart mit einem Fokus auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung werden die für den Tourismus relevanten Fähigkeiten in unseren Studienprogrammen vermittelt.

Welche touristischen Aus- & Weiterbildungsangebote offeriert die Modul University Vienna konkret? Haben sich diese Angebote mit Corona (inhaltlich) verändert?

Unsere Studienangebote werden laufend aktualisiert und an die sich stetig verändernden wirtschaftlichen Erfordernisse angepasst. So gab es erst kürzlich einige Änderungen in unserem Bachelorprogramm. Unter anderem wurde ein Kurs im Bereich Resilienz und Krisenmanagement eingeführt. Zudem gab es auch in anderen Kursen Adaptionen, wie beispielsweise im Bereich Change-Management und Managing Talent. Hier wurden die durch die Pandemie entstandenen Herausforderungen durch eine Anpassung der Lehrinhalte reflektiert. Im Kurs Service Quality Management sind wir beispielsweise auf Veränderungen durch Hygienemaßnahmen im Umgang mit Kunden sowie die gesteigerten Anforderungen an Mitarbeiter:innen, die Kundenkontakt pflegen eingegangen. Darunter fallen auch Aspekte wie Flexibilität in den Jobprofilen, Resilienz und Krisenmanagement.

Was wünschen Sie sich, damit es für internationale Studierende leichter wird, in Österreich, konkret in Wien zu studieren?

Der Anteil internationaler Studierender ist an der Modul University Vienna sehr hoch. Das schafft Diversität und eine sehr spannende Lernumgebung. Die internationalen Absolvent:innen sind auch sehr attraktiv für den österreichischen Arbeitsmarkt. Wir würden uns daher wünschen, dass die Vergabe von Studentenvisa seitens der Behörden unbürokratischer und rascher erfolgt. Die Wirtschaft in Österreich benötigt dringend mehr Zuwanderung von hochqualifizierten und lernwilligen Menschen, die von uns zu touristischen Fachkräften ausgebildet werden. Viele dieser jungen Menschen haben eine hohe Motivation, nach ihrem Studium auch tatsächlich im Tourismus zu arbeiten. Das sollten wir nutzen und den Weg dahin so einfach wie nur möglich gestalten. Es gibt andere europäische Länder, wo das im Moment viel besser funktioniert als in Österreich.  

Wie hebt sich ein Abschluss an der Modul University Vienna von anderen (im internationalen Vergleich) ab? Welchen Mehrwert bieten Sie Studierenden?

An der Modul University Vienna können wir mit einem unvergleichbaren Betreuungsverhältnis von 20 Studierenden zu einem Lehrenden aufwarten. Wir unterrichten in kleinen Gruppen und können individuell auf unsere Studierenden eingehen. Als Privatuniversität bieten wir Services, die auf öffentlichen Universitäten nicht möglich wären. Unsere Studienprogramme sind auf aktuelle Herausforderungen wie technologischer Wandel, Nachhaltigkeit und Innovation ausgerichtet. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf individuelle Persönlichkeitsentwicklung und Flexibilität bei der Kursauswahl, um den persönlichen Erfahrungen und Interessen der Studierenden gerecht zu werden. Zudem haben wir eine starke internationale und interdisziplinäre Orientierung. Durch einen Anteil von 80% nicht-österreichischer Studierender steht Diversität bei uns stets an der Tagesordnung. Studierende sind es gewohnt in kulturell unterschiedlichen Teams zu arbeiten und sowohl Theorie wie auch gelebte Praxis durch Internships, Gastvorträge und Fallstudien zu meistern. Unser Bachelor in Tourism, Hotel Management & Operations etwa bietet die Möglichkeit ein Jahr in New York zu absolvieren und dort die Operational Trainings zu absolvieren. Im Masterprogramm International Tourism Management können Studierende mit Industry-Mentoren and Projekten unserer Partnerunternehmen arbeiten und bekommen einen Einblick in die Unternehmenspraxis. Besonders freut uns, dass viele unserer Absolvent:innen nach dem Programm auch tatsächlich ein Jobangebot von jenen Unternehmen erhalten. 

Was kann sich die Branche von Studierenden erwarten, die bei Ihnen erfolgreich ihren Abschluss machen?

Fachwissen ist natürlich wichtig und kann nach einem abgeschlossenen Studium auch vorausgesetzt werden. Wesentlich für uns sind aber auch soziale und persönliche Kompetenzen. Kriterien wie Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, selbständiges Arbeiten, Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit werden bei uns hochgehalten. Durch die praxisorientierte Lehr- und Lernkultur sind unsere Absolvent:innen bestens für den Berufseinstieg vorbereitet.

Wie kann sich die Branche an der Modul University engagieren?

Wir sind sehr an engmaschigen Kooperationen mit Partnern aus der Praxis interessiert. Dazu laden wir regelmäßig Industry-Expert:innen als Gastvortragende in Lehrveranstaltungen ein. Eine weitere Möglichkeit bieten Case Studies oder Challenges, die in Form von Praxisprojekten, die von Unternehmen gestellt werden und in Kursen bearbeitet werden können. Viele unsere Masterstudent:innen absolvieren freiwillig ein Praktikum. Im Bachelorprogramm ist ein Pflichtpraktikum vorgesehen. Weiters gibt es bei uns das „Industry Excellence Programm“ in dem unsere besten Studierenden ein Projekt bei einem unserer Partnerunternehmen bearbeiten und in dieser Zeit Industry-Mentoren zur Seite gestellt bekommen. Wir freuen uns über Kooperationspartner für all diese Aktivitäten.

Inwiefern ist Ihr Studienangebot eine Möglichkeit, Mitarbeiter:innen zu binden und weiterzubilden? 

Eine Weiterbildungsmöglichkeit kann ein attraktiver Incentive für bestehende Mitarbeiter:innen sein. Wir kooperieren mit Unternehmen bei der Gestaltung relevanter Weiterbildungsmaßnahmen. Konkret wird es Mitarbeiter:innen ermöglicht einen MBA oder Bachelor Professional zu absolvieren. Das erlaubt einerseits die persönliche Entwicklung und gleichzeitig die Bindung der Mitarbeiter:innen an das Unternehmen. 

Wie sieht die Zukunft touristischer Ausbildungen aus? Welche internationalen Trends beobachten Sie?

Natürlich ist die Debatte der Zukunft der touristischen Ausbildung auch geprägt von den Ereignissen der letzten Jahre. Die Pandemie hat sich als Chance für eine Stärkung des nachhaltigen Tourismus gezeigt. Das sehen wir in der Praxis und wird auch in den Lehrplänen abgebildet. Studenten:innen möchten interkulturelle Erfahrungen sammeln, weshalb es in Zukunft auch vermehrt Programme in verschiedenen  Kontinenten geben wird. Wir bieten bereits ein Programm an, das Student:innen erlaubt, bei uns ein Studium zu absolvieren und ein Jahr in New York zu verbringen. Wir sehen eine weitere Flexibilisierung der Lernformate durch den Einsatz digitaler und hybrider Elemente. Während der Pandemie haben Universitäten in die technische Ausstattung für digitalen Unterricht investiert und dieser Trend wird sich fortsetzen.