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Wien-Presse-Info – Dezember 2022 Sisi erobert Netflix und Kino

Sisi feiert nach wie vor Erfolge! Die Ende September 2022 gestartete Netflix-Serie „Die Kaiserin“ war in den ersten Wochen nach ihrem Start die meistgesehene internationale, also nicht-englischsprachige, Serie: In den ersten 18 Tagen wurde die Serie fast 135 Millionen Stunden gestreamt und lief damit in rund 23,6 Millionen Haushalten weltweit. Eine zweite Staffel ist in Vorbereitung. Das neue Buch „Sisi“ von Catherine Duve, das nur in deutscher Sprache erhältlich ist, widmet sich vor allem der Reitleidenschaft der Kaiserin. Und der unkonventionelle, von Sisi-Kitsch und -Klischee befreite Film „Corsage“ von Marie Kreutzer wurde von Österreich für den Auslandsoscar eingereicht. Die finalen Oscar-Nominierungen werden am 24.1.2023 bekannt gegeben. Kinostart in den USA ist am 23.12.2022, Großbritannien folgt am 30.12.2022 und Frankreich am 25.1.2023. Bereits im Oktober 2022 wurde “Corsage” beim BFI London Film Festival als bester Film ausgezeichnet. Und jedes Jahr rund um Sisis Geburtstag am 24.12. sorgt die legendäre 1950er-Jahre-Sissi-Triologie mit Romy Schneider für hohe Quoten bei den TV-Stationen. – Egal, ob Serie, Film oder Buch ... hier verschwimmen Realität und Fiktion. Nur allzu oft werden historische Fakten auf dem Reißbrett dramaturgischer Kniffe geopfert.

Wer sich allerdings auf die Spuren der „echten“ Kaiserin Elisabeth machen will, muss nach Wien reisen. Hier hatte die in Bayern geborene Sisi seit ihrer Hochzeit mit ihrem Cousin Kaiser Franz Joseph von Österreich 1854 bis zum Tod 1898 ihren „Hauptwohnsitz“. Viele Schauplätze von damals – von den Residenzen bis zur letzten Ruhestätte – erinnern heute noch an das Leben der legendären österreichischen Kaiserin.

Wiener Hofburg

Die Hofburg, einer der größten Palastkomplexe der Welt, liegt im Zentrum Wiens und war die Winterresidenz der Habsburger. Hier ist das Sisi Museum untergebracht, das anhand von rund 300 Objekten – darunter Kleidung, Möbel, die 63-teilige Reiseapotheke inklusive der legendären Kokain-Spritze und der Totenschein Sisis – das echte Leben der Kaiserin nachzeichnet. Im Sisi Museum zu sehen ist auch das weltberühmte Gemälde der Kaiserin von Franz Xaver Winterhalter, das die damals 28-Jährige mit Diamantschmuck, den berühmten Sisi-Sternen des Wiener Juweliers Köchert, im Haar und im Sternenkleid zeigt.

Direkt angeschlossen an das Museum sind die Kaiserappartements, die einen Einblick in die private Wohnatmosphäre des Kaiserpaares Elisabeth und Franz Joseph geben. Besonders spannend: das Turn- und Toilettezimmer sowie Badezimmer und Toilette von Sisi, in denen sie sich ihrer Schönheit, allen voran ihrem langen, dichten Haar, ihrer Wespentaille und ihrer reinen Haut widmete.

Die Kaiserliche Schatzkammer ist im ältesten Teil des Hofburg-Komplexes aus dem 13. Jahrhundert! untergebracht. Auch hier finden sich zahlreiche Erinnerungsstücke an Kaiserin Elisabeth, darunter wertvolle Schmuckstücke. Ganz neu: ein Kombiticket für die Kaiserliche Schatzkammer und die Kaiserliche Wagenburg.

Teil des riesigen Hofburg-Komplexes ist auch die Augustinerkirche, in der Sisi und Franz Joseph I. 1854 getraut wurden. Und im Volksgarten steht ein Marmordenkmal der Kaiserin, das 1907 in Anwesenheit Kaiser Franz Josephs eröffnet wurde.

Schönbrunn

Die Sommerresidenz der Habsburger in Wien war das Schloss Schönbrunn, heute die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Österreichs. Insgesamt 1.441 Zimmer beherbergt das Schloss, 45 davon – darunter die Privatgemächer Kaiser Franz Josephs und Kaiserin Elisabeths – können besichtigt werden. Neu im Schloss ist eine Virtual-Reality-Attraktion: In einem 24-minütigen, technisch aufwändig produzierten Virtual-Reality-Film können Besucher:innen die Geschichte des Schlosses und den Alltag der Monarchie mit digitalen Brillen und immersivem 360°-Content erleben. Eine bunte Mischung aus 3D-Animationen und Reenactment-Szenen informiert zunächst über den Bau des Schlosses und die Geschichte der Habsburger. Danach widmet sich der Film den Leben von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth. Unter anderem kann Sisi bei der Schönheitspflege beobachtet werden.

Im riesigen Schlosspark, der das ganze Jahr über kostenlos besucht werden kann, wurde auch die Kaiserliche Wagenburg errichtet. Hier ist der imperiale Fuhrpark ausgestellt. Seit 2008 führt ein „Sisi-Pfad“ durch die Wagenburg, der das Leben der berühmten Monarchin von ihrem Einzug als kaiserliche Braut bis hin zu ihrem Begräbnis anhand ihrer Kutschen, ihrer prachtvollen Kleider (darunter Sisis prachtvolles Hofkleid aus schwarzer Moiréeseide) und einzigartiger Kultobjekte wie ihrem persönlichen Sattel nachvollziehbar macht. Besonders spektakulär: der schwarze Leichenwagen, der bei Sisis Begräbnis zum Einsatz kam. Ganz neu: Kombiticket für die Kaiserliche Schatzkammer und die Kaiserliche Wagenburg. (Hinweis: Die Kaiserliche Wagenburg ist von 9.1.-28.2.2023 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen!)

Weitere Sisi-Stationen in Wien

Noch viele weitere Orte in Wien erinnern an Kaiserin Elisabeth:

  • Das Möbelmuseum Wien zeigt unter anderem die Kinderwiege der Kaiserin. Außerdem zu sehen: die Original-Möbel, die für die berühmte Sissi-Trilogie mit Romy Schneider zum Einsatz kamen. Zu den Möbeln werden die passenden Filmausschnitte in unterschiedlichsten Sprachen gezeigt.
  • Im Lainzer Tiergarten am Rande der Stadt steht Sisis „Schloss der Träume“: die märchenhafte Hermesvilla. Franz Joseph ließ sie für Elisabeth erbauen, um die reisefreudige Kaiserin zu längeren Aufenthalten in Wien zu bewegen Spoiler: Sie blieb trotzdem nicht hier. Die besten Künstler des Historismus – unter anderem Gustav Klimt und Franz Matsch – gestalteten das kaiserliche Privatgemach. Im ersten Stock hat das Wien Museum eine Dauerausstellung zur Geschichte des Paares gestaltet.
  • Das nach mehrjähriger Renovierung im Herbst 2022 neu eröffnete Josephinum beherbergt die medizinhistorische Sammlung der Medizinischen Universität Wien. Zentraler Bestandteil sind von Kaiser Joseph II. (1741-1790) in Florenz bestellte und angekaufte weltberühmte anatomische Wachsmodelle. Ein ganz besonderes Ausstellungsstück wird vor allem Sisi-Fans interessieren: Zu sehen ist nämlich jene Feile, mit der die 60-jährige Kaiserin Elisabeth am 10. September 1898 in Genf vom Anarchisten Luigi Lucheni ermordet wurde.
  • Die Grabstätte von Kaiserin Elisabeth befindet sich ebenfalls in Wien: Die Kapuzinergruft ist die Ruhestätte von insgesamt 19 Habsburger-Kaisern und zwölf -Kaiserinnen. Darunter befindet sich auch der Sarkophag Sisis. Sie wurde neben ihrem Mann Kaiser Franz Joseph I. (gestorben 1916) und ihrem Sohn Kronprinz Rudolph, der 1889 Selbstmord beging, beerdigt.
  • Das Musical “Elisabeth” feierte 1992 im Theater an der Wien seine Weltpremiere. Bis heute wurde es in zwölf Ländern in sieben Sprachen aufgeführt, u. a. in Japan, Südkorea und China. An drei Abenden von 29. Juni bis 1. Juli 2023 wird das Musical in einer konzertanten Version vor der prachtvollen Kulisse von Schloss Schönbrunn wieder aufgeführt.
  • Süßes und Wertvolles: Sisis Lieblingskonfekt waren kandierte Veilchenblüten, die heute noch nach dem Originalrezept von den k. u. k. Hofzuckerbäckereien Demel und Gerstner hergestellt werden.
    Sisis Diamantsterne wurden vom k. u. k. Hof- und Kammerjuwelier Alexander Emanuel Köchert entworfen und angefertigt. Sie besaß 27 davon. Auch heute sind die nach Originalentwürfen gefertigten Schmuckstücke bei A. E. Köchert am Neuen Markt erhältlich.
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6 Plätze in Wien für Sisi-Fans

Sisis Tagebuch hilft Flüchtlingen

Eine ganz besondere Aktion gibt es bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Kaiserin Elisabeth war das Thema Flucht immer ein großes Anliegen. Einer ihrer letzten Wünsche war es, dass ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf ihres poetischen Tagebuchs “dem Wohle der politisch Verurteilten und ihrer bedürftigen Verwandten” zugutekommen soll. Die UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR wurde als Empfängerin dieser Erlöse ausgewählt. Bis dato wurden 30.000 Euro an diverse Flüchtlingsprojekte ausbezahlt.

Sisis Tagebuch wurde erst in den 1980ern für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Elisabeth selbst verfügte eine 60-jährige Sperrfrist nach ihrem Tod. Denn der Inhalt war durchaus brisant: Sie kritisierte den Wiener Hof und fand die Monarchie nicht mehr zeitgemäß. Außerdem echauffierte sie sich über innere Angelegenheiten des Hauses Habsburg. Danach sollte das Werk an “den Herrn Presidenten der Schweitzer Eidgenossenschaft” übergeben werden.

Der verfügte allerdings, dass das Buch weitere 30 Jahre unter Verschluss bleiben sollte. Hintergrund: Sisi versuchte sich immer wieder relativ erfolglos als Dichterin. Der damalige Schweizer Bundespräsident Eduard von Steiger schrieb deshalb an Herzog Ludwig von Bayern, einen Verwandten Sisis: “Es erhebt sich vielmehr die Frage, ob die Veröffentlichung dieser Schriften dem Andenken der Kaiserin nicht abträglich sein könnte.”

Nach der endgültigen Freigabe durfte die bekannte Historikerin und Sisi-Expertin Brigitte Hamann schließlich die Texte aufarbeiten und als Buch veröffentlichen. Die Erlöse kommen seither Flüchtlingen zugute. “Kaiserin Elisabeth – Das poetische Tagebuch” ist in deutscher Sprache beim Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erhältlich.

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Die Kaiserin | Offizieller Trailer | Netflix

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Isabella Rauter
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