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WienTourismus stellt Wiens Grätzel ins Rampenlicht

Wiens Grätzel pulsieren. Als Orte der Begegnung, des Austauschs und der Kreativität üben sie vermehrt Faszination auf Besucher:innen der Stadt aus, die im postpandemischen Reisezeitalter authentische Erlebnisse und Begegnungen mit Originalen suchen. Davon hat Wien jede Menge zu bieten. Unter dem Motto „Heartbeat Streets“ bereitet der WienTourismus im kommenden Jahr elf besonderen Grätzeln, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eine internationale Bühne – und bezieht dabei jene Menschen mit ein, die diese Stadtviertel prägen. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung in der Ottakringer Brunnenpassage stellten Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Tourismusdirektor Norbert Kettner den Bezirksvertretungen das strategische Konzept der „Heartbeat Streets“ vor. Dessen Ursprung findet sich in Wiens touristischer Strategie – der 2019 präsentierten Visitor Economy Strategie.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke
„Wiens Grätzel sind divers, multikulturell und authentisch. Wien ist seit jeher Stadt der internationalen Begegnung und zieht aus seiner Vielfalt große Anziehungskraft bei Besucherinnen und Besuchern, aber auch wirtschaftliche Stärke. Bereits in unserer 2019 präsentierten Visitor Economy Strategie haben wir uns zum Ziel gemacht, die gesamte Stadt an der touristischen Wertschöpfung teilhaben zu lassen. Das Themenjahr 2024 ‚Heartbeat Streets‘ ist Wiens Grätzeln gewidmet und ein zukunftsträchtiger Schritt in der Weiterentwicklung von Qualitätstourismus, der im Sinne der Nachhaltigkeit vorhandene Infrastruktur nutzt und den in Wien lebenden und arbeitenden Menschen zugutekommt.“

Tourismusdirektor Norbert Kettner
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – im Zusammenspiel der Wiener Grätzel sehen wir großes Potenzial für verträgliches Tourismuswachstum. Wir wollen noch stärker als bisher Wiens Bezirke außerhalb von Ring und Gürtel ins Rampenlicht stellen, denn die Hälfte aller Wien-Besucherinnen und Besucher kommt bereits zum zweiten Mal in die Stadt. Ein Drittel zählt sogar zu unseren regelmäßigen Stammgästen. Gäste wollen Neues, Echtes und Authentisches erleben – dieser Trend zieht sich von Deutschland bis nach Südkorea. Dabei gilt: Neun von zehn Wienerinnen und Wienern stehen dem Tourismus positiv gegenüber. Das soll so bleiben, weswegen wir aus einer Position der Stärke heraus Wiens Attraktionen breiter positionieren und zugleich stark frequentierte Bereiche entlasten wollen.“

Modern, divers, weltoffen

In New York heißt es Neighborhood, in Madrid Barrio, in Berlin Kiez – und in Wien werden Stadtviertel als „Grätzel“ bezeichnet. Die meisten entstanden aus den ehemaligen Siedlungen außerhalb des damaligen Stadtkerns, dem heutigen ersten Bezirk. Die Zentren dieser Stadtviertel werden meist durch Märkte oder Hauptplätze sowie die zulaufenden Straßenzüge definiert. Das besondere an Wiener Grätzeln ist, dass sie oft keine offiziellen Grenzen, keinen Anfang und kein Ende haben. Jedes Viertel hat eine für sich außergewöhnliche Kombination aus Architektur, urbanem Feeling, Kulinarik- und Shopping-Spots und vor allem Menschen. Jedes Grätzel hat seine eigenen Sehenswürdigkeiten, sein eigenes Publikum, seinen eigenen Charakter und Charme. All dies ist dafür verantwortlich, dass das berühmte Wiener Lebensgefühl in den Grätzeln spürbar ist. Jedes spielt sowohl für Bewohner:innen als auch Gäste seine eigene Rolle im kosmopolitischen Wien. 

Nachbar:in auf Zeit: Eintauchen in lokale Communities

Ein Grätzel zeichnet sich durch das Gefühl von Zusammengehörigkeit aus – als Ort der Begegnung, der sich Gästen als moderne, diverse und weltoffene Metropole präsentieren kann. Diese können sich hier wie ein echte Wiener:innen fühlen, die Stadt authentisch erleben. Gäste sind in Wien nach wie vor gerne gesehen, die Tourismusakzeptanz der Wiener Bevölkerung ist seit Jahren beständig hoch: Seit 2017 befragt der WienTourismus in einer repräsentativen Untersuchung, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Manova, jährlich rund 3.600 Wiener:innen zu ihrer Einstellung zum Tourismus. Das Kernergebnis: Neun von zehn Wiener:innen stehen dem Tourismus in der Stadt positiv gegenüber. Ähnlich gestaltet sich auch das Empfinden der Besucher:innen Wiens laut aktueller Gästebefragung: Neun von zehn Gästen würden die Stadt als Reiseziel weiterempfehlen. „Unser erklärtes strategisches Ziel ist es, beide Werte auf diesem hohen Niveau zu halten“, so Tourismusdirektor Kettner.

Spielerisch durch die Stadt mit „ivie“ – umweltfreundlich mit der Vienna City Card

Im Pandemiejahr 2020 gelauncht, erweist sich ivie – Wiens offizielle Destinations-App – von Anbeginn als Hit für internationale Reisende und auch Wiener:innen, die neue Seiten ihrer Stadt entdecken wollen. Mittlerweile zählt die App, die 2021 beim WebAd zur besten Österreichs gekürt wurde, mehr als 750.000 Downloads. Auch ivie thematisiert eine Fülle an Sehenswürdigkeiten in Wiens Grätzeln, 2024 kommen neue geführte Spaziergänge und ein neuer multimedial aufbereiteter Audiowalk hinzu, der sich dem Phänomen Sigmund Freud widmen wird. Im Zuge der „Gamification Challenge“ – einer digitalen Schnitzeljagd – können Nutzer:innen der App über die Stadt verteilt an bestimmten Orten einchecken, Quizfragen beantworten und Preise gewinnen. ivie informiert über mehr als 200 Sehenswürdigkeiten in der gesamten Stadt, zusätzlich auch über Gastronomiebetriebe oder Nützliches wie Trinkbrunnen und Toiletten – in Summe rund 1.000 Points of Interest. Die App ist auf Deutsch und Englisch im Apple Store oder Google Playstore kostenlos erhältlich. Sie lässt sich ideal mit der Vienna City Card kombinieren, die kostenlose Freifahrt mit den Wiener Linien in der gesamten Zone 100 bietet. Aufgrund ihrer nachhaltigen Mobilitätsangebote ist die Vienna City Card die erste umweltzertifizierte Gästekarte weltweit.

Regionalpartnerschaften im Radius der Stadt

Bereits seit 2005 betreibt der WienTourismus so genannte Regionalpartnerschaften – Kooperationen mit Sehenswürdigkeiten im Radius der Bundeshauptstadt. Von Schloss Hof oder Schlosspark Laxenburg über Rax-Seilbahn oder Schneebergbahn bis hin zu den Esterházy Kulturangeboten reicht die Bandbreite jener Sehenswürdigkeiten, die der WienTourismus über seine reichweitenstarken Kanäle zusätzlich zum Wiener Angebot bewirbt. Ob ein Ausflug mit dem Twin City Liner oder eine Wanderung entlang der Via Sacra oder dem Jakobsweg Wien – Wien hat nicht nur in seinem Zentrum viel zu bieten.

Jüdische Kultur, moderne Architektur und Wiener Originale in den Grätzeln der Stadt – das sind Wiens 11 „Heartbeat Streets“ 2024:

2024 stehen unter dem Motto „Heartbeat Streets. Wiens pulsierende Grätzel“ elf besondere Stadtviertel im Fokus, die unterschiedlicher nicht sein könnten (alphabetisch geordnet):

Freihausviertel (4. Bezirk) – Kreativ-Kosmos: Mit seinen lässigen Läden und Lokalen ist das Grätzel in der Nähe des Naschmarktes ein Hot-Spot für die Wiener Kreativszene. Moderne Galerien in der Schleifmühlgasse und hippe Shops sorgen für einen lebendigen Mix. Legendär ist das Café Anzengruber. Stefanie Herkner ist ein Wiener Original und bietet in ihrem Lokal Zur Herknerin die dazu passende Küche. Auch das Dritte Mann Museum ist hier beheimatet. Ende Juni steigt jedes Jahr das legendäre Freihausviertelfest.

Gußhausviertel & Karlsplatz (4. Bezirk) – Gründerzeit und Stadtgeschichte: Das neue spektakuläre Wien Museum (Eröffnung am 6. Dezember 2023) und die barocke Karlskirche bilden das Entrée zu diesem Gründerzeit-Grätzel. Das namensgebende Gußhaus wurde 1750 als Kanonengießerei errichtet. Heute ist es ein Institut der Technischen Universität. Die Kulinarik reicht von internationaler Haubenküche im Z'SOM bis zu Altwiener Küche im Gasthaus Buchecker & Sohn.

Karmeliterviertel (2. Bezirk) – cool und koscher: Noch heute beheimatet das Viertel eine lebendige jüdische Gemeinde. Jüdische Geschichte ist an jeder Ecke spürbar. Im Zentrum des Grätzels liegt der Karmelitermarkt, dort und in den Gassen rundherum gibt es auch viel Gastronomie: Im Tewa wird mediterrane, vom Nahen Osten beeinflusste Bio-Küche aufgetischt, im Skopik & Lohn vorwiegend kaltes Bar-Food und eines der legendärsten Schnitzel Wiens. Auf True Crime Fans wartet das Kriminalmuseum, auf Erholungssuchende der barocke Augarten.

Kutschkermarkt (18. Bezirk) – bürgerlich und bio: Er ist einer der letzten verbliebenen Straßenmärkte Wiens und liegt im bürgerlichen 18. Bezirk. Vor allem am Samstag ist er einen Besuch wert, wenn zu den fixen Markständen auch Bäuer:innen aus der Region kommen, um ihre Produkte – von Obst bis Fisch, oft in Bioqualität – zu verkaufen. Der Bauernmarkt wird bis Herbst 2023 erweitert. Das obere Ende des familienfreundlichen Marktes wurde begrünt, verkehrsberuhigt und damit klimafit gemacht. Atlantis Fisch betreibt neben einem Marktstand auch ein Restaurant. Vom Gastgarten des Café Himmelblau kann man das bunte Treiben am besten beobachten.  Anfang September eröffnete das neue Marktrestaurant Kutsch.

Meidlinger Markt (12. Bezirk) – herber Charme: Ein deutlicher Kontrast zum Kutschkermarkt ist der Meidlinger Markt. Hier trifft man auf Wiener Originale. Im Arbeiter:innenbezirk Meidling gelegen, bietet er neben klassischen Marktständen auch ein Haubenlokal: Die Wirtschaft am Markt lässt sich vom Ambiente dieses Grätzels beeinflussen und bietet Wiener Küche mit internationalem Touch. Tipp: Der Meidlinger Markt liegt am Weg nach Schönbrunn. Der perfekte Stopp für eine kurze Pause vom Sightseeing.

Seestadt (22. Bezirk) – Utopie mit Seezugang: In der Donaustadt wird das Grätzel der Zukunft gebaut. Bis in die 2030er-Jahre sollen in der Seestadt rund um den namensgebenden Badesee mehr als 25.000 Menschen arbeiten und leben. Neben der Ariana Eventlocation steht mit dem HoHo Wien das 84 Meter hohe und damit zweithöchste Holzhochhaus der Welt. Auch die Kulinarik ist hochwertig: etwa im Café Leo und im See22. In der Buchhandlung Seeseiten wird man von Inhaber Johannes Kößler bestens beraten. Buchauslieferungen erfolgen nachhaltig mit dem Fahrrad. 

Servitenviertel (9. Bezirk) – Klein Paris: Das malerische Viertel mit französischem Flair liegt unweit des Sigmund Freud Museums. Herzstück des Grätzels ist die Servitengasse, die bis November 2023 zur Fußgängerzone und begrünt wird. Die historischen Häuser sind besonders gut erhalten, zahlreiche Gastgärten und (französische) Lokale finden sich in den Erdgeschoßen. Hier lässt sich’s wirklich „bon vivre“.

Sonnwendviertel & Quartier Belvedere (10. Bezirk) – Stadtentwicklung auf Schiene: Rund um den Wiener Hauptbahnhof ist die Stadtentwicklung auf Schiene. Das Sonnwendviertel ist ein Wohngebiet, das allen Ansprüchen einer modernen Großstadt gerecht wird. Das grüne Zentrum bildet der 70.000 m² große Helmut-Zilk-Park. Für gutes Essen ist gesorgt: Mimi im Stadtelefant, der Feldhase (vegetarische Küche) und Bio Mio (Lebensmittel vom Bauernhof).
Das Quartier Belvedere auf der anderen Seite des Bahnhofs besticht durch moderne Architektur. Mit den Parkapartments Belvedere hat sich der italienische Stararchitekt Renzo Piano (u. a. Centre Pompidou in Paris) auch in Wien verewigt. Das Museum Belvedere 21 ist der zeitgenössische Ableger des gleichnamigen Schlosses und weltberühmten Museums Belvedere.

Spittelberg (7. Bezirk) – Biedermeieridylle: Bekannt ist vor allem der Weihnachtsmarkt (ab 2023 als „Öko-Event“ geführt) in Wiens bekanntestem und nahezu autofreiem Biedermeier-Viertel. Doch das Grätzel gleich hinter MuseumsQuartier und Volkstheater wartet das ganze Jahr über mit romantischen Gassen und Häusern und vielen Lokalen auf. Unter anderem das Tian Bistro, Ableger des Restaurants Tian von Sternekoch Paul Ivić, im Restaurant &flora kocht Haubenköchin Parvin Razavi.

Stuwerviertel & Prater (2. Bezirk) – Wien ungeschminkt: Früher war hier das Rotlichtmilieu zu Hause. Heute ist das Stuwerviertel nahe der Messe Wien ein immer moderner werdendes Grätzel mit zahlreichen Lokalen (u. a Mochi am Markt und Brösl) sowie dem Vorgartenmarkt. Direkt an das Viertel, nur durch die Ausstellungsstraße getrennt, grenzt der Wiener Prater. Vergnügungssüchtige kommen im Wurstelprater mit seinen zahlreichen Fahrgeschäften auf ihre Kosten. Dort wird voraussichtlich im März 2024 auch das neue Pratermuseum eröffnet. Wer Erholung sucht, ist im Grünen Prater bestens aufgehoben.

Yppenviertel (16. Bezirk) – „mit scharf“: Das Viertel um den Yppenplatz mit seinen zahlreichen Lokalen ist eine der buntesten Gegenden Wiens. In der Brunnenpassage finden jährlich über 400 Kunstevents statt. Der angrenzende Brunnenmarkt ist mit seinen mehr als 170 Ständen der längste Straßenmarkt Wiens. Hier fühlt man sich wie im Süden: Vor allem türkische Stände und Geschäfte sind hier zu finden. Gleich neben syrischen Imbissen, afrikanischen Fleischhauern und Wiener Delikatessgeschäften. Hier pulsiert das Leben.

Links:

Alle Informationen zu „Heartbeat Streets. Wiens pulsierende Grätzel“ finden Sie unter: www.heartbeat.wien.info

Visitor Economy Strategie: https://shaping.vienna.info 

Wiens offizielle Destiations-App “Ivie”: https://www.wien.info/de/reiseinfos/ivie-app 

Regionalpartner-Angebote auf wien.info: https://www.wien.info/de/sehen-erleben/rund-um-wien

Weitere Bilder aus den verschiedenen Grätzeln finden Sie unter: https://foto.wien.info/Bilder/heartbeat

Karmeliterviertel (2. Bezirk): Im Zentrum des Grätzels liegt der Karmelitermarkt, dort und in den Gassen rundherum gibt es auch viel Gastronomie.© WienTourismus/Paul Bauer
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Servitenviertel (9. Bezirk): Das malerische Viertel mit französischem Flair liegt unweit des Sigmund Freud Museums, einem wichtigen Ankerpunkt für die Erkundung des Grätzels.© WienTourismus/Paul Bauer
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Freihausviertel (4. Bezirk) – Kreativ-Kosmos: Mit seinen lässigen Läden und Lokalen ist das Grätzel in der Nähe des Naschmarktes ein Hot-Spot für die Wiener Kreativszene.© WienTourismus/Mafalda Rakoš
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Yppenviertel (16. Bezirk): Das Viertel um den Yppenplatz mit seinen zahlreichen Lokalen ist eine der buntesten Gegenden Wiens.© WienTourismus/Paul Bauer
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