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96 Prozent sagen: „Tourismus ist positiv für Wien“

Nach der im Vorjahr präsentierten repräsentativen Pilot-Untersuchung zur Tourismusgesinnung der Wiener Bevölkerung gibt es nun ein erstes Update über das aktuelle Stimmungsbild der Einheimischen. 3.662 WienerInnen hat der WienTourismus das ganze Jahr 2017 über online befragt – das erfreuliche Ergebnis: 96 % der Befragten sind dem Tourismus gegenüber positiv eingestellt. Tourismusidrektor Norbert Kettner erklärt: „Das bestätigt die hohe Zustimmung, die wir auch im Jahr davor messen konnten. Die Stärke unseres neuen Untersuchungsansatzes liegt aber vor allem darin, Einzelstimmen wahrzunehmen und als Sensorium Themen auch unterschwellig zu erkennen, damit wir auf Entwicklungen schneller und vor allem punktgenauer reagieren können.“

Reputation bewahren, Sorgsamkeit im Umgang mit öffentlichem Raum

Bei der Frage, welchen Themen sich Wiens Tourismuswirtschaft vermehrt annehmen solle, stachen insbesondere die erstmals abgefragte Regulierung von Straßenverkäufern – 55 % der Befragten sprachen sich für diese aus – sowie die Regulierung von Menge und Qualität der Souvenirstände (52 %) hervor. Beides wurde auch bei offenen Antwortmöglichkeiten mehrfach genannt, und aufgrund der Erfahrungen aus der Studie 2016 in die aktuelle Untersuchung integriert. „Wenn etwas aufregt, sind es nicht die Menschen, die unsere Stadt besuchen. Es sind die schnellen Geschäftemacher, die auf Kosten des öffentlichen Raumes, der Gäste und nicht zuletzt der Bevölkerung kurzfristig Gewinn machen, langfristig damit aber die Tourismusgesinnung und die Reputation einer Destination zerstören“, kritisiert Kettner.

Bindeglied zwischen Gästen und BewohnerInnen

„Wir wollen sicherstellen, dass der wachsende Tourismus weiterhin einen positiven Beitrag zur Entwicklung dieser Stadt leistet. In der neuen Abteilung ‚Destinationsmanagement‘ bündeln wir nun erstmalig alle Aktivitäten, die der WienTourismus vor Ort in Wien setzt. Dazu gehören neben der erwähnten Befragung die Bereiche Statistik und Marktforschung, Weiterbildungsinitiativen für die heimische und internationale Reisebranche, die ‚Vienna City Card‘ und das Gästeservice mit seinen Tourist-Infos“, so Kettner. „Destinationsmanagement bedeutet, die Vernetzung lokaler Partner gezielt voranzutreiben, die Zielgruppe BewohnerInnen aktiv miteinzubeziehen und die wichtigen strategischen Herausforderungen der kommenden Jahre im Städtetourismus noch aktiver anzugehen“.

Attraktionen außerhalb des Zentrums ins Blickfeld rücken

Das Ziel, Gästeströme auch außerhalb stark frequentierter Attraktionen zu lenken, wird schon jetzt in Marketingaktivitäten mitgedacht. Tour-Vorschläge, YouTube-Listicles oder Pressereisen präsentieren Wiens entsprechende Highlights. „Die mobile Tourist-Info wird ab Ostern wieder durch Wien rollen und zeigen, was Wien alles zu bieten hat – nicht zuletzt ab April 2018 mit dem Donauturm ein neu saniertes Wahrzeichen im 22. Bezirk“, nennt Kettner ein Beispiel. „Das gut ausgebaute öffentliche W-LAN-Netz in Wien ist dabei wichtiges Rückgrat, das uns auch bei der Evaluierung des Reiseerlebnisses im Rahmen der Gästebefragung wertvolle Dienste leistet.“

Kettner: Aufhebung des Rauchverbots bedauerlich

„Viele Faktoren spielen im Destinationsmanagement eine Rolle – nicht alle kann man beeinflussen. Eine Aufhebung des Rauchverbotes in der Gastronomie ab Mai 2018 bedeutet aus Sicht des WienTourismus einen Rückschritt und einen Abschied von westlichen Standards in der heimischen Gastronomie“, erklärt Kettner. „2019 wollen wir der mehrfach ausgezeichneten Lebensqualität Wiens eine weltweite Bühne bieten. Verqualmte Lokale passen nicht in diese Botschaft.“

Weitere Studie: Impact der Tagungsindustrie und Chancen für Wiens Top-Hotellerie

Der jährliche „European Congress of Radiology“ (ECR) bleibt bis 2025 im Austria Center Vienna. Für diese Treue bedanke ich mich herzlich beim Veranstalter“, so Kettner. Laut Berechnung des Institutes für Höhere Studien (IHS) bringt der Kongress – auf fünf Jahre gerechnet – Wien eine Bruttowertschöpfung von über 85 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr 2018 wird Wiens Tagungswesen von der EU-Ratspräsidentschaft dominiert. Um Wiens Meetings-Branche näher zu beleuchten, beauftragte der WienTourismus mit Unterstützung der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) eine Studie, die Daten und ExpertInnenmeinungen auf lokaler und internationaler Ebene analysiert und Informationen des General Managers Council der Wiener Luxus- und Qualitätshotellerie einfließen lässt. Mit ersten Ergebnissen ist im Frühjahr 2018 zu rechnen.

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