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Radiologenkongress: 800 Mio Euro in Wissenstransfer investiert

Der jährliche europäische RadiologInnenkongress im Austria Center Vienna zählt zu den größten medizinischen Kongressen weltweit: Von 28.2. bis 4.3.2018 nahmen mehr als 28.000 Radiologie-ExpertInnen teil – rund 20.000 persönlich vor Ort, der Rest folgte dem Kongress online. Etwa 14.000 TeilnehmerInnen luden ESR und VCB ein, an einer Befragung zur Nachhaltigkeit und monetären Bedeutung des Wissenstransfers bei diesem Großkongresses mitzumachen. Gemeinsam mit der Marktforschungsagentur Triconsult wurden umfassende Fragebögen entwickelt, die rund 10 % der (vor Ort anwesenden) KongressteilnehmerInnen beantworteten. Aus deren Rückmeldungen wurde das Gesamtergebnis hochgerechnet: Zusammengefasst wurde der Wert der Investitionen in den Wissenstransfer beim RadiologInnenkongresses 2018 mit rund 800 Millionen Euro berechnet.

Die Summe setzt sich aus der Arbeitszeit der WissenschaftlerInnen für die Erstellung der 3.331 beim Kongress vorgestellten Präsentationen und Publikationen sowie zusätzlichen Geldern aus Drittmittelfinanzierung zusammen – die den Arbeiten zugrundeliegende Forschungstätigkeit der TeilnehmerInnen wurde hier selbstverständlich nicht miteingerechnet. Die Analyse basiert auf einer neuen wissenschaftlichen Methode namens „The Vienna Model“, die vom Vienna Convention Bureau, der Europäischen Gesellschaft für Radiologie zusammen mit der Unternehmensberaterin und Lehrbeauftragten an der Wirtschaftsuniversität Wien Dr. Martina Stoff-Hochreiner entwickelt worden war. Die Untersuchung gab außerdem Aufschluss über Zusammensetzung der Kongress-TeilnehmerInnen und die Motivation, die hinter dem Besuch der Veranstaltung stand.

Meetingindustrie: Mehr als Tourismus

Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau, erklärt: „Seit dem Jahr 2000 hält der ‚European Congress of Radiology‘ Wien die Treue. Durch die aktuelle Umfrage unter den TeilnehmerInnen können wir nun erstmals auch den enormen Wert des Wissensaustausches, der beim Radiologenkongress erbracht wird, sehr konkret beziffern – und daraus auch wertvolle Rückschlüsse auf die allgemeine monetäre Bedeutung des akademischen Austausches bei Kongressen ableiten.“

Peter Baierl, Direktor der ESR, dazu: „Unsere Mission ist Bildung. Wir leben in einer Welt der Zahlen und die vorliegende Untersuchung stellt in vielerlei Hinsicht eine wertvolle Basisinformation dar – für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit, der Industrie oder unseren KundInnen, den ÄrztInnen.“

JMIC-Direktor Rod Cameron ergänzt: „Die Survey zeigt ganz klar, dass der Wert der Meetings Industry weit über den Tourismus hinausgeht. Ich hoffe, dass weitere Vereinigungen dem Beispiel der Europäischen Gesellschaft für Radiologie folgen und ähnliche Untersuchungen durchführen werden. Es geht nicht nur darum, den eigenen Wert zu quantifizieren und ihn in der Ansprache von künftigen Mitgliedern einzusetzen, sondern auch, weitere Best-Practice-Beispiele als Branchen-Benchmark zu erhalten.“

Wissensaustausch zwischen Forschung, Politik und Wirtschaft

Die Radiologie als medizinische Wissenschaft gewinnt im Behandlungsspektrum zunehmend an Bedeutung. Monika Hierath, Geschäftsführerin des „European Institute of BioMedical Research“: „Die Radiologie ist nicht nur in der Diagnose von Krankheiten unverzichtbar, sie spielt im gesamten Genesungsprozess eine wichtige Rolle – einerseits zur Bestimmung von Behandlungsmethoden, andererseits auch zur Kontrolle und Evaluierung des Behandlungsfortschritts. Beim jährlichen RadiologInnenkongress nehmen neben WissenschaftlerInnen und BranchenvertreterInnen auch EntscheidungsträgerInnen von wichtigen Institutionen wie der Europäischen Kommission, der Internationalen Atomenergiebehörde oder der Weltgesundheitsorganisation teil. Dies ermöglicht einen fruchtbaren Wissensaustausch und -transfer nicht nur innerhalb der wissenschaftlichen Community, sondern auch darüber hinaus in Richtung Praxis und Politik.“

Vereinigungen und Destinationen, die Interesse an einer ähnlichen Untersuchung auf Basis des „Vienna Model“ haben, erhalten bei Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau im WienTourismus (, +43-1-211 14-500) weitere Informationen.

Zum Download

Umfrage "Sustainibility of scientific congresses based on ECR 2018“

Presseaussendung

Über das Vienna Convention Bureau

Das Vienna Convention Bureau im WienTourismus akquiriert weltweit Kongresse, Firmentagungen und Incentives. 1969 gegründet wird es von Stadt Wien und Wirtschaftskammer Wien unterstützt. 2017 bewirkten mehr als 4.000 Kongresse und Meetings in Wien 1,9 Millionen Nächtigungen und eine Wertschöpfung von über einer Milliarde Euro. Laut aktuellen Rankings der International Congress and Convention Association ICCA (Platz 2) und der Union of International Associations UIA (Platz 4) zählt Wien zu den Top-Tagungsdestinationen weltweit.

vienna.convention.at

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